Digitales Schlaraffenland — eine Ode an die Binärarchitektur

2022 | Metallcontainer, modifizierte Plastikwürfel | variable Dimensionen

Was wäre, wenn menschliches Erleben aus berechenbaren Informationen besteht und sich in Speichermedien abbilden ließe? Dies würde uns erlauben, der Endgültigkeit des Todes entgegenzuwirken. Wir könnten nicht nur für immer aufbewahrt werden, sondern auch durch entsprechende Algorithmen künstlich intelligent unendlich weiterleben. Gleich der Heimkehr ins Paradies wäre in diesem algorithmischen Schlaraffenland alles Endliche unendlich.

Im Rahmen des Residenzprogramms TheHost.is ist eine interaktive Skulptur entstanden, die aus 50.000 modifizierten Würfeln und einem Container besteht. Die Arbeit greift die Binärarchitektur des Computers auf, welche die Basis sämtlicher digitaler Datenverarbeitung bildet. Hier besteht die kleinste addressierbare Einheit aus 0 oder 1 und in diesem binären Format werden auch sämtliche Information gespeichert bzw. in Form von Algorithmen prozessiert. Der Container dient als Informationsspeicher und die Daten darin sind speziell angefertigte binäre Würfel, die aussschließlich Nullen und Einsen zeigen. In ihrer Gesamtheit bilden sie einen binären Code und damit ein digitales Schlaraffenland. Durch würfeln lassen sie unendlich viele Möglichkeiten zu Information zu speichern. Zu den Öffnungszeiten waren die Besucher:innen eingeladen mit dem Code zu interagieren, eigene Algorithmen zu entwerfen und Information neu zu schreiben.

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Digitales Schlaraffenland
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Dieses Kunstwerk wurde im Rahmen des Projekts „THEHOST.IS: HOW TO BEAM: Do-It-Yourself Teleportation for Hybrid Times“ geschaffen, einem gemeinsamen Projekt der Deichtorhallen Hamburg GmbH und Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH. Es ist Teil des Verbundprojekts „Diversify the Code! Künstlerische Produktion und institutioneller Strukturwandel“ welches gefördert ist im Fonds Digital im Programm Kultur Digital der Kulturstiftung des Bundes.

Ausstellungen

THEHOST.IS, Deichtorhallen Hamburg, DE, 2022

Dank an Anna Teuwen, Caroline Huzel, Darsha Hewitt, Jaclyn Hernandez, Jeanne Vogt, Matthias Schönebäumer.

Foto 2/3/4/6/8: Henning Rogge / Deichtorhallen Hamburg