Künstlerstatement

Meine Arbeiten sind Untersuchungen an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Einen besonderen Fokus lege ich dabei auf die Technologien des Alltags, mit denen man ständig konfrontiert wird und die unser menschliches Dasein, unsere Vorlieben und Verhaltensmuster bestimmen. Beispiele sind das Öffnen des Kofferraums per Knopfdruck, der automatische Raumbedufter oder auch der Rasenmäherroboter. Bei all diesen Beispielen handelt es sich um Automaten – Maschinen bzw. Computer – die mit Hilfe von Programmierungen bestimmte Tätigkeiten für den Menschen erledigen. So kann Technologie als die Anstrengung verstanden werden, dem Mensch Anstrengung zu ersparen.

Die Installationen, Roboter und Apparate, mit denen ich mich beschäftige, selber entwerfe und konstruiere, sind jenseits von funktionaler und rationaler Logik von Technologie positioniert. So zum Beispiel Newton’s Buddha ein von einer Winkekatze in Schwung gehaltenes Perpetuum Mobile, Uruca Caliandrum, ein Roboter-Haarbürste, welche sich kriechend Richtung Sonnenaufgang bewegt, Düsen nach Jägerart, ein besessener Chefsessel, der sich um sich selber dreht, Definitions of the Undefined, eine Enzyklopädie, in welcher Definitionen von UFOs aus verschiedenen Enzyklopädien weltweit zusammengetragen wurden, oder Kruzifix, du weißt schon… ein gekreuzigter Roboter, welcher Korrelationen zwischen Theologie und Technologie aufzeigen soll bzw. künstlich intelligente Roboter zum Christentum bekehrt.

Meine künstlerische Praxis fokussiert darauf poetische Sichtweisen auf die Karotte zu finden, die in Form von Technologie vor unserer Nase hängt. Schmackhaft gemacht wird sie i.d.R. durch Zusicherungen von Anstrengung-, und Zeitersparnis, Befreiung von der Notwendigkeit, Innovation oder einfach nur einer UltraHD Auflösung.
In meinen Skulpturen, Objekten und Installation konterkariere die funktionale und rationale Logik von Technologie mit Humor und Witz. Für mich eine Form des Widerstandes gegen den Funktionalismus der Lebenswelt im „praktischen“ Sinne. So gesehen sind meine Arbeiten poetische Tastversuche jenseits sinnvoller Logik, Bemühungen, die faktische Wirklichkeit im Leerlauf ihres ferngesteuerten Automatismus zu liquidieren. Dies in der Hoffnung, dass die Arbeiten entgegen der Herrschaft des Zweckes oder genauer der Subordination unter die Nützlichkeit Fragen stellen, denn fraglos ist das Unnütze angefressen.