Usche ditg

Usché ditg che jau viv

2006 | Kunst am Bau/interaktive Videoinstallation

Diese interaktive Video-Installation ist in Zusammenarbeit mit Timo Hoffmann, Niki Schawalder, Philipp Oettli und David Vetsch im Auftrag von Lia Rumansch Chur realisiert worden. Die Installation untersucht die rätoromanische Sprache, ihre fünf Idiome und die Schriftsprache Rumantsch Grischun, die im Jahr der Erarbeitung und Ausstellung der Arbeit eingeführt wurde.

Als Ausgangspunkt dient das Sprachspiel „Und Opa planscht lustig in der Badewanne“. Das Gesellschaftsspiel wird in der Regel schriftlich gespielt. Die Mitspieler schreiben einen Satz auf ein Blatt Papier welcher vom nächste Mitspieler ergänzt und weitergegeben wird. Der aktuelle Spieler kann immer nur der Satz des vorhergehenden Mitspielers einsehen. Dies lässt am Ende, wenn die ganze Geschichte aufgedeckt wird, zum Teil sehr abstruse Zusammenhänge entstehen.

In diesem Fall wurde das Spiel statt mit Papier und Stift in den Bereich des „digital Storytellings“ überführt und mit Videokameras gespielt: wer am Zug ist hört und sieht den aufgenommenen Videobeitrag des Vorgängers und wird dann aufgefordert diesen per Videoaufnahme zu ergänzen. Des weiteren wurden teilweise Beiträge an verschiedenen Stellen in Graubünden an denen unterschiedliche Dialekte gesprochen werden abgespielt. Einerseits bekommt hierdurch die Geschichte Äste die sich in den Regionen verschiedenartig fortsetzen. Andererseits wird durch diese Platzierung Missverständnisse und Kommentare zum anderen Dialekt  provoziert und letzten Endes das Gespräch auf die Thematik der Einführung des Romanisch Grischun gelenkt. In den daraus resultierenden Kommentaren kommen eine Vielfalt von Meinungen zu diesem anstehenden Umbruch zum Vorschein.

previous arrowprevious arrow
Usché ditg che jau viv
Mitspieler
Usché ditg che jau viv
Mitspieler
Usché ditg che jau viv
Mitspieler
Usché ditg che jau viv
Mitspieler
Usché ditg che jau viv
Mitspieler
Usché ditg che jau viv
Mitspieler
Usché ditg che jau viv
Mitspieler
Usché ditg che jau viv
Videoplayer Interface
Usché ditg che jau viv
Videoplayer Interface
Usché ditg che jau viv
Videoplayer Interface
next arrownext arrow

Die Installation im Park Hotel Waldhaus besteht aus einem alten Buch, welches von Grund auf codiert und in einen Videoplayer verwandelt wurde um die Geschichten abzuspielen. Man blättert um und auf dem Bildschirm erscheinen kurze, auf den Punkt gebrachte Aussagen, eingebettet in tiefgründige und anschauliche Phrasen. Es sind die direkten Beobachtungen der Retoromanen über den Status und die Bedeutung der vierten offiziellen Sprache. Die Apparatur verwebt in der Nacht all das zu Projektionen im Hotelpool, was die Besucher am Tag übers Romanische im Buch erforschen.
Videos aus dem Videoplayer-Interface der Videoinstallation:

Flurin Derungs da la Val Lumnezia
Otilia in Fuldera
Bernhard Kuenzli da Savognin
Jatschem aus Scuol

Ausstellungen

◦ Park Hotel Waldhaus,12.9.2006 bis Sommer 2007, Flims, Schweiz.
◦ Die Geschichten und Kommentare in voller Länge finden sich auf folgendem Vimeo Kanal.